Allein schon der Name der Wanzen hat einen negativen Beiklang – mit ihm werden auch Abhörgeräte bezeichnet, die nichts Gutes bedeuten. Ähnlich schlecht ist der Ruf der Insektengruppe gleichen Namens: Unsere erste Assoziation ist meist ein Parasit, der Menschen nachts in ihren Betten heimsucht. Ja, diese Parasiten gibt es tatsächlich, doch sind sie relativ selten - auch die im vergangenen Jahr ausgerufene, angeblich bedrohliche Bettwanzen-Welle stellte sich als Falschnachricht heraus.
Mit fast 900 Arten sind Wanzen durchaus häufige Insekten in Deutschlands Landschaften. Sie können von beeindruckender Schönheit oder interessanter Skurrilität sein. Einige Arten, wie die Baumwanzen, haben derbe Panzer und ähneln Käfern; andere, wie die Weichwanzen, wirken eher zart und werden gelegentlich für kleinere Schnaken gehalten. Sie ernähren sich meist von Pflanzensäften, wie beispielsweise die Streifenwanze, die bevorzugt auf Doldenblütlern zu finden ist. Mit ihrem Rüssel stechen sie die Pflanzen an und zapfen deren Säfte ab. Einige Arten jagen andere Insekten, die sie mit ihrem Stechrüssel erlegen, oder sie können selbst Opfer von anderen Insekten wie beispielsweise Libellen, oder von Vögeln oder Eidechsen werden. Eingebettet in das Nahrungsnetz unserer Landschaft tragen sie zur Artenvielfalt bei und üben eine stabilisierende Rolle in unseren heimischen Ökosystemen aus.
Das Naturschutz-Bildungshaus „Eifel-Ardennen-Region“ bietet im Juni dieses Jahres einen zweitägigen Wochenend-Kurs zum Erkennen von Wanzen an. Sie sind herzlich eingeladen, die heimische Insektenwelt intensiver kennenzulernen! Die Veranstaltung besteht aus Vorträgen, Exkursionen und Bestimmungsübungen.
Wanzen – eine verkannte InsektengruppeTermin: Samstag u. Sonntag 28. und 29.06.2025, jeweils 10:00 - 17:45 Uhr |