Ein echter Ehrenamts-Allrounder!


Christoph Kammers – geboren in Schleiden und seitjeher wohnhaft in Gemünd – ist vielen durch seine unterschiedlichsten Ehrenämter bekannt. Nach fast 40 Jahren als Sparkassenbetriebswirt in leitender Funktion bei der Sparkasse Köln-Bonn, steht er aufgrund von Altersteilzeit seit zwei Jahren nicht mehr im aktiven Berufsleben.

Auf die Frage, wie er dazu kam, sich ehrenamtlich zu engagieren führt Kammers aus: „1982 lernte ich über meine spätere Ehefrau Heike den Gemünder Bürger-Schützenverein kennen und trat dort 1986 ein. Ich fand den Gedanken gut, mit Mitte Zwanzig die Sichtweisen und Ideen der damaligen jüngeren Generation einbringen zu können. Das war der Beginn meiner vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten.“

Derzeit ist Kammers bei den Schützen auf vier Ebenen aktiv, und zwar als Schatzmeister im Geschäftsführenden Vorstand des Diözesanverbandes Aachen und im Bezirksbruderrat (Vorstand) des Bezirksverbandes Schleiden als Vorsitzender. Im Gemünder Bürger-Schützenverein St. Sebastianus Bruderschaft 1699 e.V., deren Vorsitzender er bis Ende 2012 war, übernahm er nach der verheerenden Flutkatastrophe 2021 die Leitung des Projektes „Wiederaufbau Schützenplatz“. Die Koordination der Wiederaufbaumaßnahmen des völlig zerstörten Schützenplatzes sei seine bisher größte Herausforderung, beschreibt Kammers die Situation. Dank der Wiederaufbauhilfe NRW stehen dafür ca. 1,8 Millionen Euro zur Verfügung, die zweckgebunden verwendet und nachgewiesen werden müssen. Vom Gelingen dieses Projektes ist letztlich nicht weniger als die weitere Existenz des Gemünder Bürger-Schützenvereins abhängig. Darüber hinaus ist er Mitglied im Orden der Ritterschaft vom Hl. Sebastianus in Europa.   

Über die Liebe zur „Schützenschaft“ hinaus, ist Kammers auch Schöffe am Landgericht Aachen, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Schleiden (Beisitzer) sowie im Vorstand der Gemeinschaft Gemünder Vereine e.V. (GGV). Auch die früheren Jahre waren bereits geprägt von ehrenamtlichem Engagement. Unter anderem wirkte er als Vertreter im Stadtrat sowie als Mitglied im Kirchenvorstand der Pfarre St. Nikolaus Gemünd mit.

Das Thema „Zeitaufwand“ ist bei allen Ehrenamtlern schwer zu beziffern. Jedenfalls, so Kammers, vergehe eigentlich kein Tag, an dem er nicht mindestens eine Stunde und mehr mit ehrenamtlichen Aufgaben befasst sei. Dabei treibe ihn an, gemeinsam mit anderen motivierten Menschen aktiv etwas zu bewegen und zu gestalten – sei es zum Wohle unserer Heimat und der dort lebenden Menschen oder um den negativen Aspekten des zu beobachtenden gesellschaftlichen Wandels entgegenzuwirken. „Meine Frau stand in all den Jahren immer hinter mir und hat mich unterstützt. Anders funktioniert das auch nicht. Dennoch war es insbesondere während meines aktiven Berufslebens zeitweise so, dass die Familie mit zwei Kindern etwas zu kurz gekommen ist“, stellt Kammers rückblickend fest.

Zwei Veranstaltungen, die er federführend geplant und organisiert hat, sind ihm ganz besonders in guter Erinnerung: Zum einen die „Bundesjungschützentage vom 16. bis 18. Oktober 2009“ in Gemünd. Gut zwei Jahre intensive Vorbereitungszeit in 16 Arbeitsgruppen waren notwendig, um die größte Jugendveranstaltung des Bundes der historischen Schützen zu planen. Das 1.000 qm große Festzelt platzte aus allen Nähten, zudem mussten über 2.000 Jugendliche in Schulen untergebracht und verpflegt werden.  Über 550 freiwillige Helfer aus Schützenvereinen in der Nähe, aus anderen Gemünder und Schleidener Vereinen sowie der Bevölkerung haben mit den Gemünder Bürger-Schützen dieses Event zu einem einmaligen Erlebnis gemacht. Ein weiteres besonders Highlight waren für Kammers die „Jubiläumsfeierlichkeiten 800 Jahre Gemünd“ im Jahre 2013. Als Teil eines Leitungsteams der Gemeinschaft Gemünder Vereine wurden zehn kulturelle, sportliche und gesellschaftliche Veranstaltungen und Events unterschiedlichster Art während des gesamten Jubiläumsjahres geplant und mit Unterstützung aller Gemünder Vereine und großer Beteiligung der Bevölkerung durchgeführt. Höhepunkt war sicherlich das geniale Open-Air-Konzert mit Kasalla und „de Höhner“ am 06.09.2013 mit mehr als 2.000 Besuchern auf dem Marienplatz. 

In der heutigen Zeit hält Kammers es im Bereich ehrenamtlicher Arbeit für die größte Herausforderung, im digitalen Zeitalter insbesondere jüngere Menschen zu motivieren, in Vereinen mitzumachen und sich bestenfalls im Rahmen ihrer Möglichkeiten dort auch zu engagieren sowie Verantwortung zu übernehmen. Der wichtigste Aspekt des Ehrenamtes sei aus seiner Sicht der gesellschaftliche Beitrag – gerade in einer Zeit, in der Hetze, Fake-News, Extremismus und Populismus getrieben von digitalen Plattformen fast ungefiltert verbreitet und konsumiert werden. „Ich bin der festen Überzeugung, dass Ehrenamtliche durch den regelmäßigen persönlichen Austausch innerhalb des Vereins helfen, Gemeinschaften zu stärken und dazu beitragen, die Dinge richtig einordnen zu können.“

Insgesamt bietet ehrenamtliches Engagement eine Win-Win-Situation: Die Gemeinschaft profitiert von der Unterstützung und die ehrenamtlich Tätigen gewinnen an Erfahrung, sozialen Kontakten und persönlicher Zufriedenheit.

Ansprechpartner

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