Bis in die 1950er Jahre – und teilweise sogar noch länger – gab es in fast jedem Dorf einen Weiher. Dieser wurde vielfältig genutzt. Das Vieh wurde dort getränkt, und bei längerer Trockenheit konnte man Wasser daraus entnehmen und mit dem Fuhrwerk im Fass auf das Feld fahren, um Frucht und Vieh vor dem Verdursten zu bewahren.
Im Sommer veranstalteten die Dorfkinder an den Gewässern Wasserschlachten, im Winter konnte man dort prima die „Eisbahn schlagen“. Nicht zuletzt waren die Teiche auch im Brandfall sehr nützlich: Sie bildeten die stets gut gefüllten Wasserreservoirs, aus denen die Feuerwehren das Löschwasser entnehmen konnten. Erst als allerorts die neu entstehenden örtlichen Wasserversorgungsgenossenschaften Wasserleitungen von hochgelegenen Brunnen oder Quellen installierten, wurden auch die Löschwasserteiche überflüssig. Sie wurden vielfach trockengelegt, so dass die Flächen überbaut werden konnten. Letztlich trugen vermutlich auch Sicherheitsbedenken dazu bei, die selbst für Kleinkinder offen zugänglichen Teiche zu beseitigen.
Die mit dem Bau der Oleftalsperre einhergehende Errichtung des Wasserwerks unterhalb der Staumauer machte die dezentralen kleinen Wasserspeicher völlig überflüssig. Die früher üblichen Gewässer strahlten jedoch auch einen heute vielfach vermissten Charme für die Orte aus.
Kein Wunder, dass sich heute vielfach Orte darum bemühen, an geeigneten attraktiven Stellen die Menschen wieder mit dem nassen Element zu verbinden. Unter dem Aspekt beschloss beispielsweise der Schleidener Stadtrat vor Jahren, ihre eigentlich schönste Seite, das Olef-Panorama, durch eine Stufenanlage für die Bürger wieder erreichbar zu machen. Die Attraktivität von Wasser zeigt sich unter anderem daran, dass diese Stufen in der warmen Jahreszeit rege besucht werden.
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