Als das Königreich Preußen im Jahre 1825 in der Rheinprovinz die allgemeine Schulpflicht einführte, erwies sich die Umsetzung des neuen Gesetzes für die örtlich zuständigen Gemeinden aus verschiedenen Gründen als eine große Herausforderung. Neben dem fehlenden Verständnis in der Bevölkerung für diese „unsinnige“ Neuerung und dem Mangel an befähigten Lehrkräften war es vor allem die zwingende Notwendigkeit, geeignete Räumlichkeiten für die Unterbringung der Schüler zu schaffen. Allein wegen der miserablen Finanzlage waren viele Gemeinden nicht in der Lage, der gesetzlichen Vorgabe kurzfristig gerecht zu werden. Auch in Olef – damals ein Ortsteil der Bürgermeisterei Dreiborn – war die Durchführung eines geordneten Schulbetriebes erst 1835 mit der Fertigstellung des ersten Schulgebäudes am Dorfplatz (heute Oleftal 14) möglich.
Unterrichtet wurden in dem einklassigen Schulneubau die Kinder aus Olef und Nierfeld, ferner bis zur Einrichtung eigener Klassenräume die zum Schulbezirk Olef gehörenden Kinder aus Ettelscheid und Scheuren.
Ein besonderes Problem mit zunehmender Brisanz ab dem späten 19. Jahrhundert war die Lage des Olefer Schulhofes. Der Durchgangsverkehr im Schleidener Tal musste bis zum Neubau der Umgehungsstraße im Jahre 1931 die Olefer Ortsmitte und somit auch den Dorfplatz, der gleichzeitig als Schulhof diente, passieren. Als 1884 die Eisenbahnstrecke Kall-Hellenthal in Betrieb genommen wurde, war dies für die hiesige Region ein längst ersehnter Fortschritt, für die Schulkinder aber ein zusätzlicher Gefahrenpunkt. Seitens der Ortsbewohner, aber auch der politisch Verantwortlichen, wurde der Standort der Schule in den Folgejahren mehr und mehr in Frage gestellt. Als auch die Regierung den untragbaren Zustand wiederholt beanstandet und eine Änderung angemahnt hatte, fiel schließlich 1910 der Beschluss, am Nordrand des Ortes eine neue Schule für Olef und Nierfeld zu bauen. Die Bauarbeiten wurden schon bald aufgenommen, mussten aber wegen des Ersten Weltkrieges und der Nachkriegsnot lange Zeit unterbrochen werden. Erst 1925 konnten die Arbeiten fortgeführt werden. Im Januar 1927 fand erstmals Unterricht in einem für damalige Verhältnisse imposanten Schulgebäude mit drei Klassenräumen und drei Lehrerdienstwohnungen statt.
Als 1968 infolge einer Schulreform die Volksschule alter Prägung abgeschafft wurde, traten an deren Stelle die eigenständige Grundschule vom 1. bis 4. Schuljahr und die eigenständige Hauptschule vom 5. bis zum 10. Schuljahr. Von der Neuordnung war auch die Volksschule Olef betroffen. Nachdem sich die Stadt Schleiden und die fünf Gemeinden des Amtes Harperscheid – im Einzelnen handelte es sich um die Gemeinden Broich, Bronsfeld, Harperscheid, Oberhausen und Schöneseiffen – zum Schleidener Schulverband zusammengeschlossen hatten, wurde zum Schuljahresbeginn am 01.08.1968 die nach der Neuregelung vorgegebene Bildung getrennter Schul- und Hauptschulen verwirklicht. Die Leitung der Grundschule übernahm Anton Gerhards, die Leitung der Hauptschule Karl Meltzow. Während die Hauptschüler des gesamten Verbandsgebietes vorerst zentral im Gebäude der ehemaligen Volksschule Schleiden untergebracht wurden, mussten die neun Klassen der Grundschule auf vier Schulen in Schleiden, Oberhausen, Harperscheid und Olef verteilt werden. Durch die Auslagerung von drei Klassen nach Olef endete der Schulbetrieb hier erst 1971, als alle Grundschüler das neu errichtete Gebäude in Schleiden, Am Mühlenberg, bezogen. Der sich an die Grundschule anschließende Neubau der Hauptschule war 1974 bezugsfertig.
Seit Mai 1972 wird das ehemalige Volksschulgebäude Olef als Kindergarten genutzt, zunächst in städtischer und seit 1992 in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes. Die Lehrerdienstwohnungen wurden in städtische Mietwohnungen umfunktioniert.