Notfall-Paket

Vorsorge für einen flächendeckenden Stromausfall

Vorsorge für einen flächendeckenden Stromausfall

Wenn der Strom flächendeckend über mehrere Tage ausfällt, spricht man von einem „Blackout“. Angesichts des Ukraine-Krieges mit ausgelöster Gasmangellage und den Auswirkungen auf die Stromversorgung hat die Angst vor einem solchen Blackout in Deutschland zuletzt stark zugenommen. Experten stufen die Blackout-Gefahr unterschiedlich ein, so dass es schwierig ist, eindeutige Aussagen zu treffen.

Auch die Stadt Schleiden hat ein Konzept erarbeitet, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein. Dieses wird kontinuierlich nach Lage angepasst. Allerdings ist die Stadt Schleiden auch darauf angewiesen, dass Privathaushalte Vorkehrungen treffen.

Vorrats-Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Um die Auswirkungen eines Stromausfalls für den Einzelnen zu reduzieren, sollte sich jeder Haushalt so vorbereiten, dass er einige Tage ohne Hilfe von außen auskommt.

  • Legen Sie sich ausreichende Vorräte an Trinkwasser, haltbaren Lebensmitteln und ggfs. Babynahrung sowie Hygieneartikel an.
  • Das Licht von Kerzen, Taschen- oder Campinglampen (mit den erforderlichen Batterien und Gaskartuschen) kann im Ernstfall dafür sorgen, dass Sie sich zu Hause, auch nach Einbruch der Dunkelheit, noch sicher orientieren können. 
  • Mit einem Campingkocher können kleinere Mahlzeiten zubereitet werden.
  • Warme Kleidung für den Winter kann die ausgefallene Heizung kompensieren.
  • Treffen Sie Vorkehrungen, um Ihre pflegebedürftigen Angehörigen notfalls für einige Zeit selbst pflegen zu können. Nehmen Sie bei Bedarf Kontakt zu den Pflegediensten auf.
  • Es gibt Radios, die manuell mit einem Dynamoantrieb und einer Handkurbel funktionieren. Gleiches gilt für Taschenlampen. Der Freizeit- und Campinghandel hält eine Vielzahl von Geräten bereit, die in solchen Situationen hilfreich sind.
  • Mit Hilfe eines batteriebetriebenen Radios oder auch des Rundfunkgerätes im Auto bleiben Sie über Informationen des behördlichen Krisenstabes und der Stromversorger auf dem Laufenden.
  • Achten Sie darauf, dass die Akkus an Ihren Laptops, Mobiltelefonen, Telefonen etc. geladen sind oder halten Sie geladene Ersatz-Akkus bereit.
  • Solarbetriebene Batterieladegeräte oder Powerbanks können bei Stromausfall auch eine Hilfe sein.
  • Tanken Sie Ihr Auto rechtzeitig, da auch Tankstellen ohne Strom nicht funktionieren.
  • Denken Sie daran, Bargeld zur Verfügung zu haben, da bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.

Ausfall der Heizung

Wer einen Kamin oder Ofen hat, sollte einen Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz angelegt haben. Prüfen Sie, ob die Installation einer alternativen Heizquelle in Ihrem Zuhause möglich ist. Lassen Sie sich dazu von Fachleuten beraten. Schließen Sie einen stillgelegten oder neuen Ofen nur mit Zustimmung Ihres Schornsteinfegers wieder bzw. neu an.

Achtung! Bei gasbetriebenen Heizquellen achten Sie unbedingt darauf, dass Sicherheitsvorkehrungen wie zum Beispiel eine Sauerstoffmangel- und Zündsicherung bei dem Gerät vorliegen. Die Installation eines sogenannten CO-Warnmelders erhöht Ihre Sicherheit.

Auch mit warmer Kleidung und Decken lässt sich die Heizung eine Zeit lang ersetzen. Wählen Sie möglichst nur einen Raum zum Aufenthalt und halten Sie die Türen geschlossen, damit Wärme nicht entweichen kann. Achten Sie jedoch trotzdem darauf, regelmäßig zu lüften! Besonders wenn Sie beispielsweise Kerzen als alternative Lichtquelle nutzen, ist eine regelmäßige Erneuerung des Sauerstoffgehalts in Ihren Räumen wichtig.

Kommunikation bei einem flächendeckenden Stromausfall

Im Fall eines Stromausfalls wird mit einigen Stunden Verzögerung das Telefon-Festnetz nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Mobilfunknetze sind zum Teil nicht notstromversorgt. Darüber hinaus zeigt die Erfahrung, dass die Mobilfunknetze bei außergewöhnlichen Ereignissen schnell überlastet sind. Deswegen sollte im Fall eines Stromausfalls das Telefonieren auf das Nötigste beschränkt werden. Damit kann unter anderem vermieden werden, dass die Kommunikationsnetze überlastet und Polizei sowie Feuerwehr in Notfällen nicht mehr erreicht werden können. Sollten Informationen an die Bevölkerung notwendig sein, werden diese in allen Ortschaften ausgehangen oder es erfolgen Lautsprecherdurchsagen mit Hilfe der Feuerwehrfahrzeuge.

Notmeldestelle“ als Anlaufstelle für Notfälle

Im Falle eines „Blackouts“ werden die örtlichen Feuerwehrgerätehäuser besetzt. Hier steht die Feuerwehr für Notfälle als Ansprechpartner bereit. Sollte z.B. das Mobilfunknetz ausfallen, kann ein Notruf über Funk durch die Feuerwehr abgesetzt werden.

Die Adressen der Feuerwehrgerätehäuser:

Oberhausen, Trierer Straße 36
Schleiden, Poensgenstraße 29
Gemünd, Uhlandstraße 1
Herhahn, Eckstraße 6
Dreiborn, Oberstraße 51
Harperscheid, Harperscheid 63
Bronsfeld, Am Schmittenpesch 14

Es wird gebeten, die Feuerwehrgerätehäuser nur in wirklichen Notfällen aufzusuchen, um die Arbeit der Feuerwehr nicht zu behindern.

Notfallbesetzung im Rathaus

Das Rathaus wird im Falle eines „Blackouts“ durch eine Notfallbesetzung erreichbar sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen Ihre Anfragen vor Ort entgegen. Bitte beachten Sie auch hier, dass bei einem „Blackout“ nur unaufschiebbare Angelegenheiten abgeklärt werden sollen.

Nutzung der Kanalisation

Bei einem flächendeckenden Stromausfall sollte möglichst wenig Abwasser in die Kanäle geleitet werden, da auch die Pumpwerke strombetrieben sind und im Ernstfall ausfallen.

Diese Aufzählungen können Sie beliebig erweitern. Schnell merken Sie, wie abhängig Sie von elektrischer Energie sind. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen alle Bürger:innen sensibilisieren eigene Vorkehrungen zu treffen, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.

Weitere wertvolle Infos und Tipps erhalten Sie auf der Seite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe www.bbk.bund.de.

Warn Apps informieren über Gefahren

KATWARN

Logo Katwarn

Ob Brände, schwere Unwetter oder unerwartete Gefahrensituationen – damit wir von Katastrophen möglichst verschont bleiben, gibt es das Warnsystem KATWARN. KATWARN leitet offizielle Warnungen und Handlungsempfehlungen an die betroffenen Menschen. Über Inhalt, Zeitpunkt und Umfang entscheiden allein autorisierte Behörden und Sicherheitsorganisationen. Die App wird auch international eingesetzt.
https://www.katwarn.de/anmeldung-app.php

NINA

Logo Nina

(Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes):
Mit der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA, können Sie wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen erhalten. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die Warn-App integriert.

Technischer Ausgangspunkt für NINA ist das modulare Warnsystem des Bundes. Dieses wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) für bundesweite Warnungen des Zivilschutzes betrieben. In der Regel sind es die Feuerwehr- und Rettungsleitstellen, die Warnmeldungen für lokale Gefahrenlagen herausgeben.

Die Warn-App NINA ist ein schneller und effizienter Weg zum Schutze der Bevölkerung.
Neben der Warnfunktion bietet die Warn-App NINA auch grundlegende Informationen und Notfalltipps zu Themen des Bevölkerungsschutzes an. https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warn-App-NINA/NINA-Download/nina-download_node.html

Cell-Broadcast

Cell Broadcast kommt jetzt als ergänzender Warnkanal für Warnungen hinzu. Cell Broadcast ermöglicht es, Warnungen einfach, schnell, zielgenau und datensparsam an eine große Anzahl von Menschen zu versenden und ist daher ideal für eine Alarmierung im Notfall.

Die Übersendung von Warnmeldungen über Cell Broadcast ist ein anonymes Verfahren, das die Empfangsbereitschaft des Mobilfunkendgerätes in einer Funkzelle des Mobilfunknetzes nutzt.

So können in einem potenziellen Gefahrengebiet befindliche Mobilfunkendgeräte mit einer Warnmeldung angefunkt werden, ohne dass eine vorherige Registrierung oder Angabe von personenbezogenen Daten notwendig ist.