Die Ausstellung wird am 11. April 2024 um 18:30 Uhr feierlich eröffnet. Danach ist sie bis zum 20. September im Rathaus der Stadt Schleiden zu den Öffnungszeiten zu sehen.
"Die mit dem Adel der Geburt den Adel der Gesinnung stets vereinten"
Diese Bewertung des (katholischen) Pfarrers Carl Wilhelm Peters aus dem Jahre 1914 bezieht sich auf das Wirken des Hauses Arenberg in Schleiden. Selbst wenn man dieses Zitat für eine überschwängliche Formulierung hält, kommt man nicht umhin, die Leistungen der Arenberger für Schleiden hoch zu schätzen.
Das soll in der Ausstellung dokumentiert werden. Dr. Norbert Toporowsky, unterstützt von seinen Mitstreitern des Geschichtsforums Schleiden, hat eine Vielzahl von Exponaten zusammengestellt, welche die Leistung der Arenberger Herzöge (und ganz besonders auch ihrer Ehefrauen) für Schleiden zeigen.
So beinhaltet die Ausstellung nicht nur die Geschichte des Adelshauses, sondern damit unzertrennlich ebenso die der Stadt: Die evangelische Kirche, die Rentei, das Hospital, um nur drei besonders auffällige Beispiele zu nennen, gehen auf die Maßnahmen der Arenberger zurück. Dass Schleiden Kreisstadt wurde, dass erstmals eine befestigte Brücke über die Olef am Fuß des Ruppenberges den Gang durch die Furt (Gangfort) ersparte, dass die Fenster der katholischen Kirche vor dem Verfall gerettet wurden – all das resultiert aus dem Wirken der Arenberger.
Neben den Abbildungen der Regenten vermittelt die Ausstellung in mehreren Karten den gesamten Herrschaftsbereich, den Arenberger Geometer und andere Kartographen erstellt haben.
Pläne der Schlossmühle, der Kohleschuppen und Eisenhammer in Wiesgen aus dem 19. Jahrhundert beweisen, wie sehr sich die Herzöge auch um Kleinigkeiten gekümmert haben, obwohl sie selbst gar nicht so häufig die damals kleinste Kreisstadt des Rheinlandes besuchten. Da mag es überraschen, dass Herzog Prosper Ludwig sich mit dem Gedanken trug, sich dauerhaft in Schleiden niederzulassen. Die aus diesem Anlass entstandenen Pläne zum Umbau des Schlosses gehören natürlich auch in die Ausstellung, wiewohl sie nie realisiert wurden. Und auch auf eine andere Familie darf in diesem Zusammenhang nicht verzichtet werden: die Poensgen, die von Kompagnons zu Konkurrenten der Arenberger wurden. Die Verdienste des Arenberger Hauses um die Wiederaufforstung der Eifelwälder nehmen einen besonderen Platz ein, leitet dieses Thema doch über zum heute noch verbleibenden Wirkungskreis der Arenberg GmbH und des Forsthauses in der Arenbersgtraße.
Und auch wenn die Herzöge sich nach 1860 weitgehend nach Belgien zurückzogen, waren über ihre Besuche in der Eifel stets aufwändige Berichte in der Lokalzeitung zu finden. Dass ein Enkel des erwähnten Herzogs Prosper Ludwig um 1900 als Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses dort die Interessen des Kreises Schleiden vertrat, ist allgemein weniger bekannt. Mit dem Verkauf des Schlosses im Jahre 1920 an den Orden der Lazaristen endet die Geschichte der Arenberger in Schleiden nicht -.die Spuren sind bis auf den heutigen Tage zu erkennen.
250 Jahre Arenberger in Schleiden – 250 Jahre Schleiden im Licht der Arenberger.
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