dem Jahreswechsel gibt es eine neue Regelung: Alte Kleidung und Textilien sollen EU-weit nicht mehr im Restmüll entsorgt werden. „Seitdem rufen Bürgerinnen und Bürger bei uns an, weil sie nicht wissen, was sie mit ihrer zerschlissenen Kleidung machen sollen“, sagt Karen Beuke von der Kreis-Abfallberatung. Ihre Antwort: „Verdreckte und stark zerschlissene Kleidung kann vorerst nach wie vor über die Restmülltonne entsorgt werden.“
Die Verunsicherung ist groß. Muss die abgewetzte, löchrige Socke und die ölbefleckte Arbeitshose jetzt in den Altkleidercontainer? Richtig ist, dass gut erhaltene Kleidung, aber auch Schuhe (paarweise) und andere Textilien, wie Handtücher, Bettwäsche und Vorhänge über die Altkleidercontainer entsorgt werden sollen. Immer gut verpackt in einer Tüte.
Seit Jahren gibt es dazu bestehende Sammelsysteme, zum Beispiel über Depotcontainer, die caritative oder gewerbliche Sammler in den Kommunen des Kreises Euskirchen bewirtschaften. „Stark zerschlissene, verdreckte oder anderweitig kontaminierte Textilien sollten aber weiterhin über die Restmülltonne entsorgt werden“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) und des Dachverbands „Fairwertung“. Aufgrund des sowieso schon sehr hohen Aufkommens von Alttextilien (Stichwort: „Ultra Fast Fashion“) seien die bestehenden Recyclingkapazitäten längst ausgelastet und die Nachfrage nach Putzlappen aus Alttextilien sei gesättigt.
Perspektivisch müssen nach Angaben der Kreis-Abfallberatung erst geeignete Recyclingverfahren entwickelt und ausreichende Kapazitäten aufgebaut werden. Bis dahin ist es wichtig, die Altkleidersammlungen nicht noch mehr zu belasten, da dies zusätzlich zu hohen Kosten für die Sammlungen führt. In Deutschland werden jetzt schon laut VKU und „Fairwertung“ etwa 64 Prozent der Textilabfälle über Sammlungen entsorgt. Mit diesem System wird heute eine Wiederverwendungs- und Verwertungsquote von mehr als 90 Prozent erreicht, so der VKU und „Fairwertung“.
„Sobald auch zerschlissene Textilien über die Altkleidersammlung sinnvoll verwertet werden können, werden wir darüber natürlich informieren“, sagt Karen Beuke. „Noch wichtiger als die Abfalltrennung bleibt die Vermeidung von Textilabfällen, zum Beispiel durch Reparatur und die Nutzung von Second Hand Angeboten.“
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