Schadenfeststellung an Gewässern


Durch das Hochwasserereignis 2021 waren nicht nur die Hauptgewässer Urft und Olef starken Belastungen und vor allem Überlastungen ausgesetzt, sondern auch nahezu alle Nebengewässer aus dem Stadtgebiet Schleiden waren von dem anhaltenden flächendeckenden Starkregen beeinflusst.

Auch in der Vergangenheit wurden die Nebengewässer oftmals aufgrund von Erweiterungen des Siedlungsraumes, der Nutzung von Wasserenergie oder zum Betreiben von Fischteichanlagen in Ihrem natürlichen Lauf verändert. Das Einzugsgebiet der Nebengewässer war historisch durch bewaldete Gebiete geprägt. Diese Gebietscharakteristik hat sich im Laufe der Jahrhunderte in eine landwirtschaftlich genutzte Region gewandelt. Dieser erforderliche Wandel für regionale Nahrungsmittelproduktion hat zu einer Veränderung der natürlichen Speicherfähigkeit und einer veränderten Situation beim Niederschlagsabfluss in den Einzugsgebieten der Nebengewässer geführt.

Die bestehenden Waldflächen sind dem Stress der Dürrejahre und den immer wieder kehrenden Befall des Borkenkäfers ausgesetzt, sodass sich kein positiver Trend der bewaldeten Fläche in dem Einzugsgebiet abzeichnen lässt. Die Schäden, welche sich an den Nebengewässern, ausgelöst durch die Hochwasserkatastrophe finden lassen, variieren zwar in Ihrem Ausmaß stark, jedoch sind die vorzufindenden Schadenscharakteristiken an allen Gewässern gleich. In Folge der Gewässerüberlastung wurden an den Nebengewässern Erosionen im Ufer- und im Sohlbereich festgestellt, die einen Abbruch der Gewässerkante zur Folge hatten. Bestehenden Retentionsräume wurden durch verschlepptes Sediment verlandet und Gewässerdurchlässe setzten sich mit dem Sediment in der Flutnacht zu und führten zu Ausuferungen aus dem Gewässerbett und unkontrolliertem, wildem Abfluss. Im Zuge der Aufarbeitung der Katastrophe wurden Begehungen und Schadenserfassung an den Gewässern durchgeführt.

Auf der Grundlage dieser Schadenskartierung wurden seit 2023 zwei Gewässer wieder instandgesetzt.

Die Arbeiten an den Gewässern, haben gezeigt, dass eine unmittelbare Betrachtung der Schäden am Gewässer vor der Ausschreibung der Bauleistung zwingend notwendig ist. Die Morphologie des Gewässers unterliegt einer kontinuierlichen Entwicklung. Daher können sich die Schäden verschlimmern oder sie können sich so entwickeln, dass sie die Hochwasser-Resilienz und Ökologie des Gewässers verbessern. Eine weitere Erkenntnis aus den bereits bearbeiteten Projekträumen ist die Problematik der Zuwegungen zu den Gewässern. Bei den Arbeiten muss den Anforderungen aus dem Natur- und Landschaftsschutz genüge getragen werden, oftmals sind die Arbeiten oder notwendige Vorarbeiten daher nur in den Wintermonaten möglich.

Die Arbeiten werden alle mit der Maxime des kleinstmöglichen Eingriffes und dem Ziel der größtmöglichen Wirkung durchgeführt.

Es lässt sich jedoch nicht verhindern das Wanderwege, Wirtschaftswege, Waldwege und Mountainbike Trails durch die Arbeiten zeitweise beeinflusst oder gesperrt werden müssen. Weitergehend werden die Maßnahmenbereiche bereits in den Wintermonaten von Bewuchs befreit. Diese Vorarbeit ermöglicht ein Arbeiten in den Sommermonaten 2025.

Die Verwaltung bittet um gegenseitige Rücksichtnahme und wird über mögliche Wegesperrungen frühzeitig informieren.

Info & Kontakt