Flugbetrieb „Walberhof“ soll wieder aufgenommen werden


Seit Jahren arbeitet die Stadt Schleiden im Hintergrund daran, den Flugbetrieb im Bereich Walberhof wieder zu aktivieren. Ende letzter Woche fanden hierzu die finalen Gespräche mit Vertretern mit Vogelsang IP, Nationalparkverwaltung und der Stadt Schleiden statt. Ziel des für die Nationalparkregion wichtigen Infrastrukturprojektes war, die Erreichbarkeit der Region durch weitere Verkehrsmittel deutlich zu verbessern und diese weiteren Zielgruppen zu erschließen.

Die Nationalparkregion als wichtige Urlaubs- und Wochenendregion - insbesondere für die Ballungsräume der nahegelegenen Städte Köln, Aachen und Bonn sowie dem Ruhrgebiet erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Dies zeigt sich an den Besucherzahlen, die seit der Corona-Pandemie deutlich angestiegen und seitdem konstant hoch sind. So können die Flughäfen in der Nähe dieser Ballungszentren künftig zum Anflug nach „Walberhof“ genutzt werden.

Bürgermeister Pfennings äußert sich sehr erfreut über diesen überaus wichtigen Schritt für die Region: „Aufgrund der immer noch nicht realisierten Ortsumgehung in Roggendorf, der andauernden Arbeiten an den Bahnstrecken in der Region sowie den vielen Baustellen auf Landes- und Bundesstraßen freue ich mich, dass pünktlich zum 1. April 2025 im Rahmen einer Pilotphase ein weiteres Verkehrsmittel die Menschen in unsere Region bringt oder unseren Pendlern wertvolle Zeit spart.“

Erste Testflüge fanden bereits vergangenen Sommer unter schwierigen Voraussetzungen statt: Die Schafherde, die regelmäßig in diesem Bereich das Gras stutzt hatte sich unbemerkt auf die künftige Flugplatzfläche begeben.

Neben dem Flugplatz soll auch im nächsten Schritt die angrenzende Hofanlage für den Flugbetrieb ertüchtigt werden. Nach einer erfolgreichen Erprobungsphase soll der Flugplatz dann auch für Flugtaxen eingesetzt werden.


Hintergrund

Das Gelände des Walberhofs liegt am alten Verlauf der Landstraße von Schleiden nach Aachen auf Höhe Vogelsang. Die heute unscheinbare vierseitige Hofanlage zählt zu den ältesten Höfen im Schleidener Stadtgebiet und war Mittelpunkt des Landes Überruhr. Mit dem Bau der „NS-Ordensburg Vogelsang“ erwarb die „Deutsche Arbeitsfront“ 1933/34 den Hof für den Bau eines Feldflugplatzes. Militärisch genutzt wurde das Flugfeld bei dem deutschen Überfall auf die Beneluxstaaten und dem Angriff auf Frankreich sowie in der Endphase des Krieges durch amerikanische Einheiten, dann durch belgische Streitkräfte. Bis 2006 wurde der Flugplatz von der NATO genutzt und ist seit Ende der Nutzung Teil des Nationalpark Eifel.