Wiederverlegung der Stolpersteine in Gemünd


Stolpersteine als Mahnmal gegen das Vergessen sind ein europaweites Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Nachdem im letzten Jahr der Gedenkweg zum Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November entlang der Stolpersteine in Gemünd an manchen flutzerstörten Verlegestellen vorbeiführte, werden diese 11 Steine nun durch neue Steine ersetzt. Finanziert werden die Steine durch die Stiftung SPUREN GUNTER DEMNIG und durch Spenden, die Schülerinnen und Schüler des Johannes-Sturmius-Gymnasiums durch den Verkauf eines Comics beim Sommerfest gesammelt haben. Auch dieses Jahr haben die Schülerinnen und Schüler der sozial-genial Stolperstein-AG unter Leitung von Angelika Schmitz und Heike Schumacher den Gedenkweg und die Verlegung vorbereitet. Sie werden Texte und Hintergrundinformationen zu den Stolpersteinen präsentieren.

Der Austausch der beschädigten Stolpersteine in Gemünd wird von einem Rahmenprogramm begleitet. Treffpunkt ist am Sonntag, 10. November 2024, 14:00 Uhr an dem ehemaligen Standort der Synagoge. Hier, am Ausgangspunkt der Geschehnisse der Novemberpogromnacht 1938 in Gemünd, wird ein neues Hinweisschild der Stadt Schleiden zur Einordnung und Korrektur der Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus und der erste Stolperstein enthüllt. In einem gemeinsamen Fußgang wird die Dreiborner Straße aufgesucht, wo an vier Verlegestellen acht beschädigte Stolpersteine durch den städtischen Bauhof ersetzt werden.

Den Abschluss bildet eine Gedenkveranstaltung im Gemeindebüro der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal in der Dreiborner Straße. Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet von der Sopranistin Siglinde Schneider, welche drei jiddische Lieder von Viktor Ullmann mit Klavierbegleitung singen wird, und dem Streichensemble der Musikschule Schleiden unter Leitung von Frau Erdmann Holder, welches ebenso jüdische Melodien spielen wird.

Zum Einstieg in die Thematik ist die Graphic Story des JSG-Zehntklässlers Hlynur Limbeck, der für die App „Stolpersteine NRW“ des WDR die Geschichte der ehemaligen jüdischen Mitschüler aus der Gemünder Textilkaufmannsfamilie Kaufmann gezeichnet hat, sehr empfehlenswert.