Die Themen, die der zehnte Band der Jahreshefte des Geschichtsforums Schleiden aufgreift, stellen Personen in den Vordergrund, die auch den Fachleuten nicht unbedingt bekannt sind. Dennoch sind deren historische Spuren in den unterschiedlichsten Facetten für die Autoren des Heftes Anlass zu interessanten Darstellungen ihres Wirkens geworden:
Alfred Inden, Düsseldorfer Fabrikdirektor, der auf der Höhe des Wackerbergs das gleichnamige Haus errichten ließ; Peter Schlagloth, der die Villen in der oberen Bergstraße in Gemünd erbaute; Arnold Hermanns, der Gründer des Hotels Höddelbusch; Gerhard Terlinden, der die Stuhlfabrik in Wiesgen leitete, aber im Gefängnis in Chicago landete; Carl Rudolph de Vick, Offizier in Diensten Maria Theresias, dessen Heirat mit einer Elisabeth Kögler aus Kall die Machtfülle des Steinfelder Abtes Johannes Lohelius Begasse auch im Bereich der Herrschaft Schleiden verdeutlichte; aber auch die bekannten Grafen aus dem Hause Manderscheid, Dietrich IV., sein Sohn Dietrich V. und dessen Sohn Dietrich VI., die das religiöse und gesellschaftliche Leben in Schleiden im 16. Jahrhundert prägten.
Die Verfasser Wolfgang Herskamp, Alfred Käßbach, Helmut J. Kirfel, Klaus Stüber und Dr. Norbert Toporowsky behandeln aber nicht nur die erwähnten Personen, sondern erfassen auch das jeweilige historische Umfeld von der frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert.
Dazu findet sich im Jahresheft ein Nachdruck der sehr interessanten und eindrucksvollen Darstellung von Gerichtsprozessen im 18. Jahrhundert bis hin zur Urteilsvollstreckung am Dreiborner Galgen, welche der frühere Schleidener Studienrat Dr. Josef Janssen verfasst hat. Eine Anekdote über die Auslegung Eifeler Sitten aus Olef rundet den Band ab. Wie alljährlich bietet das Heft so ein buntes Mosaik aus dem Bereich der Nordeifeler Geschichte.
Für 6,-€ ist das Jahresheft erhältlich in der Buchhandlung Pavlik in Kall, bei Schreibwaren Hanf in Hellenthal, im Nationalpark-Infopunkt (Tourist-Information) in Gemünd sowie in Schleiden in der Postfiliale und der Apotheke im Ärztehaus. Bestellt werden kann das Heft auf der Internetseite des Geschichtsforums über die auch die weiteren Publikationen des Vereins zu beziehen sind.