Blickt man auf den Jahresabschluss 2023 zurück, lässt sich noch keine Trendwende erkennen. Der Entwurf des Jahresabschlusses 2023 der Stadt Schleiden schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von rund 3 Mio. Euro ab und setzt somit den Trend der vergangenen Jahre fort. Das Eigenkapital erhöht sich demzufolge auf rd. 30,3 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt zum 31.12.2023 exakt 17,14 % (Eröffnungsbilanz 2009: 20,54 %).
Das positive Ergebnis 2023 lässt sich insbesondere mit den gestiegenen Erträgen aus der Gewerbesteuer begründen, die mit insgesamt 9,7 Mio. Euro rund 2,6 Mio. Euro höher ausfielen als der Haushaltsansatz (7,1 Mio. Euro).
Hinzukamen geringere Personalaufwendungen von knapp 0,6 Mio. Euro im Vergleich zum Haushaltsansatz 2023. Dies lag daran, dass im Jahr 2023 viele Stellen in der Verwaltung laut Stellenplan (noch) nicht besetzt werden konnten.
Von den insgesamt 88,90 Stellen im Stellenplan 2025 sind aktuell 79,00 Stellen tatsächlich besetzt, Tendenz steigend, sodass die Aufwendungen im Personalbereich nicht nur aufgrund der hohen Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst, sondern auch aufgrund der künftigen Personalstärke erheblich steigen werden.
Leider ist auch absehbar, dass die Einnahmen aus der Gewerbesteuer zurückgehen, aktuell liegen die Erträge nämlich rd. 1,0 Mio. Euro unter dem Haushaltsansatz 2024 und hieran wird sich auch nichts mehr ändern. Die Prognose für das Jahr 2025 sieht noch schlechter aus.
„Die Kombination aus rückläufigen Gewerbesteuererträgen und die zu erwartende Erhöhung der Kreisumlage mit 1,8 Mio. Euro im Vergleich zum Jahr 2024 ist für die Stadt Schleiden, vor allem für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt eine finanzielle Horror-Prognose“, erläutert Schleidens Stadtkämmerer Marcel Wolter.
Auf der einen Seite befindet sich die Stadt Schleiden im kommunalen Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe und in der dringend notwendigen Beseitigung zahlreichen Infrastrukturschäden, vor allem im Straßenbereich. Und auf der anderen Seite gehen die hierfür benötigten Finanzmittel extrem zurück.
„Die Herausforderungen der Haushaltskonsolidierung stehen bereits vor der Tür, das heißt, Aufwendungen und Leistungen reduzieren und neue anderweitige Einnahmequellen generieren“ so Wolter. „Ziel ist es, die zusätzlichen Belastungen aus der Kreisumlage nicht allesamt auf unsere Bürgerinnen und Bürger sowie unsere Gewerbetreibenden umzuwälzen“.