Fahrzeuge, Geräte und Technik

Weiteres Tanklöschfahrzeug im Stadtgebiet


Kürzlich konnte die Löschgruppe Dreiborn als Ersatz für ihr 29 Jahre altes TLF 16/24 ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 3000) in Empfang nehmen. Aufgebaut wurde das Fahrzeug vom Hersteller Ziegler auf einem Mercedes-Benz-Fahrgestell vom Typ Atego 1630. Dank dem 299 PS starken Motor und dem Wandler-Automatikgetriebe des Herstellers Allison ist das 16 Tonnen schwere Fahrzeug angemessen motorisiert.

Anders als das Vorgängerfahrzeug verfügt es über eine Gruppenkabine und hat damit Platz für neun statt für drei Feuerwehrangehörige. Aber nicht nur bei der Anzahl der Sitzplätze hat sich einiges verändert, auch an vielen anderen Stellen hat sich etwas getan. So hat das TLF 3000 z. B. einen pneumatischen Lichtmast, der zwischen Kabine und Aufbau untergebracht ist und mit dem Einsatzstellen dank der modernen LED-Scheinwerfer taghell ausgeleuchtet werden können. Auch besteht nun die Möglichkeit, sich während der Fahrt mit Pressluftatmern (PA) auszurüsten. Dazu sind in der Mannschaftskabine in zwei Sitzen PA eingebaut. Das erhöht die Schlagkraft enorm und spart vor allem wertvolle Zeit bei Einsätzen.

Ebenso zur Zeitersparnis trägt das installierte RettBox-System bei, welches ein schnelleres und einfacheres Lösen der Versorgungsleitungen für Strom und Druckluft möglich macht. Dank diesem System können Stromkabel und Luftleitung in Sekundenschnelle sicher abgekuppelt werden. Aber nicht alles hat sich verändert, so setzt man weiterhin auf eine Schnellangriffshaspel statt auf in Buchten gelegte Schläuche als Vorrichtung zur schnellen Wasserabgabe. Dieses System hat sich in verschiedenen Einsatzszenarien bewährt.

Neben einer umfangreichen und der Norm entsprechenden Beladung zur Brandbekämpfung und Menschenrettung, wie bspw. verschiedene wasserführende Armaturen, Kleinlöschgeräte oder eine vierteilige Steckleiter, wartet das Fahrzeug auch mit diverser Ausstattung zur technischen Hilfeleistung auf. Dazu zählen unter anderem eine Säbelsäge, ein Akku-Schrauber, ein Akku-Trennschleifer oder ein Kombi-Rettungsgerät vom Typ Weber SPS 400 MK2 mit zugehörigem Hydraulik-Aggregat und Singlekupplungsschlauch. Darüber hinaus ist auch ein Stromerzeuger der Fa. Endress, sowie eine Lichtbrücke mit Stativ und Leitungstrommeln vorhanden.

Aber auch Material zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung ist Teil der Beladung, hier sind vor allem der Waldbrandrucksack mit D-Schläuchen und D-Strahlrohren sowie einem C-DCD-Verteiler und die beiden Löschrucksäcke zu nennen. Zusätzlich werden auch Feuerpatschen und eine Wiedehopfhacke mitgeführt. Des Weiteren ist auch eine Schleifkorbtrage verlastet, die die Rettung von Personen aus schwer zugänglichen Bereichen erleichtert. Dies sind nur einige Beispiele, die die sinnvolle Ergänzung der Standard-Beladung verdeutlichen sollen.

Neben der erweiterten Beladung gibt es auch einige Dinge im neuen TLF, die vorrangig dazu dienen den Einsatzkräften das Leben leichter zu machen. So ist ein Hygieneboard vorhanden, mit welchem bereits an der Einsatzstelle die Hände gewaschen oder die Stiefel gesäubert werden können und somit die Einsatzstellenhygiene wesentlich erleichtert wird. Weitere Erleichterungen bieten z. B. die Klappe am rückwärtigen Geräteraum, dank derer sich der Maschinist vor Wind und Wetter schützen kann oder auch die intuitive Bedienung der Pumpe und des Lichtmastes sowie der fahrzeugeigenen Beleuchtung über die Bedienteile der Fa. Ziegler.

Außerdem wurde bei der Planung des Fahrzeugs großer Wert daraufgelegt, dass die Beladung der einzelnen Geräteräume sinnvoll zueinander passt. So befinden sich z. B. im G3 fast ausschließlich Gerätschaften, die dem Angriffstrupp oder dem Sicherheitstrupp dienen, wie Brechwerkzeug oder die Sicherheitstrupptasche. Im G2 hingegen ist ausschließlich Material für TH-Einsätze untergebracht, z. B. das Kombigerät oder eine Glassäge. Nach diesem Prinzip sind alle Geräteräume beladen. Das trägt dazu bei, dass im Einsatz benötigtes Material schnell und einfach gefunden werden kann und unterstreicht die durchdachte Beladung des Fahrzeugs noch einmal.

Konzeptionell gliedert sich das neue Fahrzeug in die Reihe von insgesamt drei Tanklöschfahrzeugen im Stadtgebiet ein, die laut Brandschutzbedarfsplan vorgesehen sind. Neben dem bereits 2022 beschafften TLF 3000 des Löschzuges Gemünd steht für 2024 eine weitere Beschaffung beim Löschzug Schleiden an.

(Lukas Lindner, FW Schleiden, LG Dreiborn)