Ortsteile auf Platt

Ortsteile auf Platt

Humorvoll solle er werden, dennoch faktisch korrekt und zweisprachig. So lauteten die Vorgaben von Marcel Wolter und damit die Rahmenbedingungen für diesen Bericht über Berescheid („Beresch“), 200-Seelen-Dorf aus der Stadt Schleiden.

Die Bürgerstiftung der Stadt Schleiden stellt mit diesem einmaligen Projekt ihre 18 „Dörpe“, „Oertschafte“, „Wonnplaatze“ und zemmelich urbane „Städde“ vür – unn zwar „hallef unnn hallef“ op Huhdütsch unn Platt. „Beresch“ kommt im Alphabet ganz vorne, deshalb beginnt die Serie dort.

Und zwar sprachlich „hallef unn hallef“, d.h. in sich in Hochsprache selbst erklärendem Dialekt im Verhältnis „fifty-fifty“ (50:50). Das ist die Grundlage, ein Anglizismus, „fifty-fifty“, den die „Pute“ (Pänz, Möxx, Köngde, Kongk, Männ) der Schleidener „Highlands“ nach dem Krieg („Kreech“) vollautomatisch beim Durchzug der „Amis“ aufschnappten.

„Hallef unn hallef“, halb und halb, sind hierzulande nicht wie in Süddeutschland aus Kartoffeln und Mehlanteilen gemischt gekochte Klöße, geschweige denn ostdeutsche Mischspirituosen. Zwischen Ville und Venn ist meist ein halb und halb aus hochdeutscher Generalsprache mit plattdeutschen Elementen gemischter Slang gemeint, der nicht nur im Schleidener Land als „Huhdütsch mött Knubbele“ berühmt wurde. Das heißt ziemlich wortwörtlich „Hochdeutsch mit Unebenheiten“.


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